Ein eindringliches Mahnmal gegen Verschleierung und Vergessen.
Fünfzehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs reisen Lisa und ihr Mann Walter per Schiff von Deutschland nach Brasilien, um ein neues Leben zu beginnen. Die positive Stimmung ihrer gemeinsamen Abreise wird jäh unterbrochen, als Lisa ein Passagier auffällt, der sie an das dunkelste Kapitel ihrer Vergangenheit erinnert.
Lisa gesteht ihrem Mann, dass sie von 1943 bis 1944 Wärterin im Konzentrationslager Auschwitz war. Der Fahrgast erinnert Lisa an Marta, die damals im KZ war und deren Geschichte nun in Traumbildern für sie wieder lebendig wird.
Die polnische Widerstandskämpferin und KZ-Überlebende Zofia Posmysz (1923-2022) verfasste 1962 ihren autobiografischen Roman Der Passagier ein ergreifendes Zeitzeugnis des Holocausts.
Im Jahr 1968 vertonte der polnisch-jüdische Komponist Mieczysław Weinberg diesen Stoff für Solisten, Chor und großes Sinfonieorchester. Eine szenische Aufführung kam jedoch nicht zustande. Erst 2010 fand die Uraufführung dieses eindringlichen Mahnmals gegen das Verschleiern und Vergessen bei den Bregenzer Festspielen statt.